Daniel Weichert

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Daniel Weichert
Leiter BIEG Hessen
„Erfolgreich im Internet“ ist das Ziel, mit dem ich kleine Unternehmen, Existenzgründer und Startups berate. Das mache ich seit 2005 als Leiter BIEG Hessen. Meine Schwerpunkte sind Online-Marketing, E-Commerce und Social Media. Studiert habe ich BWL und E-Commerce an der Goethe-Universität Frankfurt. Kontaktieren Sie mich gerne bei Fragen, Lob & Kritik.

Das muss Ihre Webseite können – Website-Optimierung mit einfachen Mitteln

Geschrieben von Daniel Weichert

Gute Verkäufer sind das Geheimnis erfolgreicher Unternehmen. In der Onlinewelt von heute bilden Webseiten den Frontmann des Vertriebs. Mit einfachen Mitteln lässt sich eine Website zu Höchstleistungen motivieren.

Sie repräsentiert Ihre Marke, Ihren Spirit und Ihr Angebot. Meistens ist die Webseite das erste Gesicht, das der potenzielle Kunde zu sehen bekommt. Dabei werden Webseiten wahrgenommen wie Menschen. Wer hier nicht sympathisch, vertrauensvoll und professionell kommuniziert, hinterlässt beim Kunden einen schlechten Eindruck.

1. „Der sieht aber schick aus!“

Fusseln, Flecken und ein schlecht sitzender Anzug – das kommt nicht gut an. Kleider machen Leute. Schnell wird der erste Eindruck zum letzten. Wer sauber, adrett und akkurat gekleidet auftritt, ist in unseren Augen intelligenter und leistungsfähiger. Ein attraktives Webdesign mit auf das Angebot abgestimmten Farben, Formen und Bildern ist eine notwendige Voraussetzung für den Website-Erfolg. Leider zeigt unsere Beratungspraxis, dass es schiefgeht, wenn beim Design an der falschen Stelle gespart und mit Bordmitteln gearbeitet wird. Eine Lösung versprechen sog. „Themes“ für Content-Management-Systeme. Das sind vom Profi zusammengestellte Outfits, die als Gesamtpaket verkauft werden. Aber auch dann ist ein gutes Händchen gefragt, um den Träger richtig in Szene zu setzen. Besser, aber auch deutlich teuer ist der Gang zu einer Agentur oder einem Webdesigner. Hier kümmert sich der Fachmann um das Design.

2. „So ein netter Kerl!“

Bestimmt haben Sie auch schon einmal ein Produkt gekauft, weil der Verkäufer so verdammt charismatisch war. Geben Sie es ruhig zu! Charismatische Verkäufer ziehen Ihre Kunden in den Bann. Blasse Erscheinungen ohne Ausstrahlung haben es hingegen schwer, Kunden zu gewinnen. Gesichter von Menschen erzeugen Emotionen und sind auf Webseiten wichtige Anker für Sympathie und Vertrauen. Je authentischer solche Fotos, desto stärker wirken sie. Stockbilder mit Models aus Bilddatenbanken sind daher keine gute Wahl. Sie sind zwar günstiger als eigene Fotos, wirken aber wie Beispielbilder und Platzhalter.

3. „Das klingt ja schon mal gut.“

Erfolg im Vertrieb braucht mehr als ein paar Verkäufersprüche. Abgedroschene Phrasen der Sorte „Unser kompetentes Team“ oder „Unsere zufriedenen Mitarbeiter“ helfen nicht weiter. Im Vertrieb muss klar und mit überzeugenden Inhalten kommuniziert werden. Auch auf Webseiten möchte der Kunde gezielt mit seinen Vorteilen angesprochen werden. Statt einer langen Liste an Produktfeatures sollten Sie den Kundennutzen auf den Punkt bringen. Es geht nicht um das technisch beste Produkt, sondern um das mit dem größten Wert für den Kunden.

4. „Ach was! So einfach?“

„Nachdenken ist nicht die Lieblingsbeschäftigung unseres Gehirns“ stellt der renommierte Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther fest. Ein Vertriebsmitarbeiter, der seinen Kunden Denkprozesse abnimmt, unterstützt den Energiesparmodus – so fühlen sich Kunden wohl. Ihr digitaler Verkäufer sollte daher auf komplizierte Strukturen und überladene Bereiche verzichten. Je einfacher sich Inhalte aufnehmen lassen und je intuitiver sich die Website bedienen lässt, umso besser. Ein guter Rat von Webdesignern lautet „Don‘t make me think“. Jede Stelle, an der Ihr potenzieller Kunde nachdenken muss, lässt sich optimieren.

5. „Die weiß genau, worum es geht!“

Je besser der Vertrieb in der Lage ist, sich in die Welt des Kunden zu versetzen, desto höher werden seine Abschlussquoten sein. Der Blick aus der Kundenbrille lässt die individuelle Bedarfswelt besser verstehen und erleichtert eine positive, kundenorientierte Einstellung. Auf Ebene der Website beginnen die Probleme meist schon bei der Navigation. Nicht nur, dass diese mit zu vielen Menüpunkten überladen wirkt – empfohlen werden hier nach jüngsten Untersuchungen nicht mehr als vier Auswahlmöglichkeiten – sondern oft besteht die Navigation aus generischen Einträgen wie Produkte, Services und Kontakt. Entspricht das dem Mindset des Kunden? Wohl kaum. Eine kundengerechte Navigation setzt die Problemwelt des Kunden in den Fokus. Bei der Website des Fitnesstrainers könnte sie zum Beispiel lauten: Kraft, Muskelmasse, Ausdauer und Abnehmen. Eine aussagekräftige Bildsprache, welche die Argumentation unterstützt, macht es für den Besucher noch relevanter. Stellen Sie sich einen durchtrainierten Fitnesstrainer vor, der zusammen mit seinem Klienten schwitzt. Der Text dazu: „Profitiere vom zertifizierten Fachwissen unserer Personal Trainer, die dich motivieren, bis an deine Grenzen zu gehen.“

6. „Die kennt sich ja richtig gut aus.“

Ein Verkäufer, der Fragen unbeantwortet lässt, wortkarg auftritt und sich schnell zurückzieht, hat den falschen Job. Webseiten sind dazu da, den Besucher allumfassend über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Nur so hat er eine Entscheidungsgrundlage für den Kauf. Wird hier mit Texten, Bildern oder Videos – also wichtigen Infos – gegeizt, verleitet das den Besucher dazu, die Website zu verlassen und sich woanders zu informieren. Inhaltsleeren Webseiten wird immer wieder das vermeintliche Argument vorausgeschickt, dass dies in der von Smartphones geprägten Welt eben so sein muss. Auf die kleinen Displays passe ja eh nicht viel drauf. Weit gefehlt! Zum einen benachteiligen Sie Ihre mobilen Websitebesucher, wenn nur eine inhaltlich ausgedünnte Webseite präsentiert wird. Zum andern lassen sich sehr wohl viel Inhalte und Text auf Webseiten unterbringen, ohne den Besucher zu überfordern. Eben nicht auf einer Bildschirmseite, wohl aber auf mehreren. Und Scrollen ist schließlich auch wieder in Mode gekommen.

7. „Wo muss ich unterschreiben?“

Ein guter Verkäufer nimmt seinen Kunden an die Hand. Er führt sie selbstbewusst durch den Vertriebsprozess und überlässt sie nicht ihrem Schicksal. Stellen Sie sich vor: Eine Omi steht einsam und allein vor einem Regal, keiner hilft ihr, keiner berät sie. Was in der realen Welt undenkbar wäre, ist in der digitalen leider immer noch Alltag: Webseiten bleiben passiv wie Prospekte und lassen ihre Kunden auf sich gestellt. Wie schade, ist doch gerade die Interaktion eine der Stärke des Internets. Setzen Sie also starke Klickanreize. Keine Seite darf ohne Handlungsaufforderung online gehen. Sie kennen die Buttons „In den Warenkorb legen“ von Onlineshops? So sollte das auch bei Ihnen aussehen. Ein grafisch abgesetzter Action-Button mit einer konkreten Aufforderung. Auf der Website des Fitnesstrainers wäre das zum Beispiel: „Lernen Sie meine Trainingsmethoden kennen“ oder „Abonnieren Sie meine Abnehmtipps“.