Der perfekte Start: So planst du deinen ersten Podcast

Ein Podcast ist kein Selbstläufer – aber richtig geplant ein starkes Marketing- und Kommunikationsinstrument. Im BIEG-Livestream hat Podcast-Experte Johannes Sassenroth praxisnah erklärt, worauf es beim Start wirklich ankommt. Hier sind die zentralen Learnings und Empfehlungen aus dem Vortrag – kompakt zusammengefasst.

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1. Denke zuerst an deine Zielgruppe, nicht an dein Unternehmen

Der häufigste Fehler bei Unternehmens-Podcasts: Sie drehen sich zu sehr um die eigene Marke. Hörer entscheiden sich aber nicht für „Podcast von Firma XY“, sondern für Inhalte, die für sie relevant sind.

Fragen, die du vor dem Start beantworten solltest: Wer ist meine Zielgruppe? Welche Probleme, Wünsche und Fragen hat sie? Wie spricht sie, wie viel Vorwissen bringt sie mit und wie viel Zeit hat sie zum Hören? Erst wenn das klar ist, ergibt sich Tonalität, Länge und Themenwahl deines Podcasts.

2. Gute Inhalte schlagen starke Marken

Ein Podcast funktioniert nur, wenn er einen klaren Nutzen bietet: Unterhaltung, Orientierung oder konkrete Hilfe. Selbst starke Marken werden ignoriert, wenn der Inhalt langweilig oder irrelevant ist. Erfolgreiche Podcasts setzen auf Themen, die die Zielgruppe ohnehin beschäftigen – und verpacken sie so, dass sie gern und bis zum Ende gehört werden.

3. Persönliche Geschichten schaffen Aufmerksamkeit

Storytelling ist kein Marketing-Buzzword, sondern ein wirksames Mittel, um komplexe oder sachliche Themen greifbar zu machen. Authentische, persönliche Geschichten – auch über Scheitern oder Zweifel – holen Hörer emotional ab. Besonders bei erklärungsbedürftigen Themen ist eine persönliche Einstiegsszene oft wirkungsvoller als eine abstrakte Einordnung.

4. Definiere ein klares Podcast-Versprechen

Ein Podcast braucht ein klares inhaltliches Versprechen: Worum geht es hier – und warum sollte man zuhören? Dieses Versprechen sollte in einem einfachen Satz formulierbar sein und als Leitplanke für jede Folge dienen. Passt ein Thema nicht dazu, gehört es nicht in den Podcast. So vermeidest du Beliebigkeit und Abbrüche.

5. Jede Folge braucht ein Ziel

Viele Podcasts verlieren an Qualität, weil sie zwar Fragen haben, aber kein klares Ziel. Überlege vor jeder Aufnahme: Was soll der Hörer nach dieser Folge wissen, fühlen oder tun? Mit diesem Fokus wird die Vorbereitung einfacher, Gespräche strukturierter und der Schnitt kürzer. Ein bewährtes Prinzip ist der Dreiakter: Einstieg (Relevanz), Vertiefung (Problem/Konflikt), Abschluss (Erkenntnis/Lösung).

6. Distribution von Anfang an mitdenken

Niemand wartet auf deinen Podcast. Reichweite entsteht nicht automatisch über Spotify oder Apple Podcasts. Überlege früh, wie du neue Hörer erreichst: Social Media, Newsletter, Gäste mit Reichweite, Communities oder Pressearbeit. Podcast-Snippets, Zitate und klare Episodentitel helfen, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

7. Plane Zeit, Ressourcen und Workflow realistisch

Ein Podcast kostet vor allem Zeit. Pro Folge solltest du – inklusive Vorbereitung, Aufnahme, Schnitt und Distribution – mindestens einen Arbeitstag einkalkulieren. Wichtig sind klare Rollen, Vorproduktion (z. B. mehrere Folgen im Voraus) und feste Abläufe. Podcasts scheitern selten an Ideen, sondern an fehlender Planung im Alltag.

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© Johannes Sassenroth