25.07.2025
Social Media für KMU: Nicht überall sein, sondern dort, wo es wirkt
In Zeiten von TikTok, Instagram & Co. stehen viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor einer Frage: „Müssen wir wirklich überall präsent sein?“ Die Antwort von Social-Media-Experte Zoran Pejanovic im Interviewformat „In 15 Minuten zum Experten“ ist klar: Nein. Viel wichtiger ist, wo sich die Zielgruppe tatsächlich aufhält – und wie man mit minimalem Aufwand maximale Sichtbarkeit erzielt.
1. Plattformwahl: Qualität vor Quantität
Verzettel dich nicht auf allen Plattformen gleichzeitig. Die richtige Auswahl hängt stark davon ab, was kommuniziert werden soll und wen du erreichen willst:
Plattform | Stärken | Schwächen |
---|---|---|
Visuelle Inhalte, junge Zielgruppen, Storytelling | Hoher Aufwand für hochwertigen Content | |
Breite Altersstruktur, lokale Vernetzung | Sinkende organische Reichweite | |
B2B, Fachkräfte, Employer Branding | Weniger für klassische Produkte geeignet | |
TikTok | Reichweite bei Gen Z, kreative Formate | Schnelle Trends, hohe Taktung nötig |
💡 Empfehlung:
KMU sollten eine oder zwei Plattformen wählen, die zu ihrer Zielgruppe und Ressourcen passen – und dort mit Fokus arbeiten.
2. Zielgruppe erkennen – statt raten
Viele Unternehmen posten einfach überall – in der Hoffnung, jemanden zu erreichen. Stattdessen solltest du:
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Bestehende Kunden befragen: „Wo folgen Sie uns?“
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Social Media Insights analysieren: Alter, Interessen, Plattformverhalten
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Wettbewerber beobachten: Welche Kanäle nutzen sie erfolgreich?
🛠️ Tipp
Nutzerfeedback und Plattformstatistiken helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
3. Plattform = Ziel: Auswahl nach Kommunikationsziel
Je nach Unternehmensziel eignen sich unterschiedliche Netzwerke:
Ziel | Geeignete Plattform |
---|---|
Recruiting | LinkedIn, Instagram |
Community-Aufbau | Instagram, Facebook |
Leadgenerierung | LinkedIn, ggf. TikTok |
Beispiel:
Ein Handwerksbetrieb, der Azubis sucht, ist auf Instagram gut aufgehoben – während ein B2B-Dienstleister mit LinkedIn besser Leads generiert.
4. Geringes Budget? Fokus auf Basics
Auch mit wenig Budget ist Sichtbarkeit möglich:
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Klarer Redaktionsplan: Inhalte planen statt spontan posten
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Wiederverwertung von Inhalten (ein Thema, mehrere Formate)
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Echte Einblicke statt Werbung: Teamvorstellung, Making-of, Alltag
🚀 Startpunkt:
Ein Format – z. B. eine Story pro Woche – reicht für den Anfang.
5. Häufige Fehler vermeiden
❌ „Einfach mal machen“ – ohne Strategie
❌ Plattformwahl nach Bauchgefühl
❌ Alle Inhalte gleichzeitig überall posten („One size fits all“)
✅ Stattdessen: Zielgruppe verstehen, Plattform gezielt wählen, Inhalte anpassen.
🎯 Fazit
Strategie schlägt Präsenz. Für KMU heißt das: Mit einem klaren Fokus starten – nicht mit fünf Kanälen gleichzeitig. Und: Social Media ist kein Selbstzweck. Wer weiß, wo die Zielgruppe ist, und warum man überhaupt postet, spart Zeit, Budget – und Nerven.
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